Corona-Virus und die grüne Branche
Gut oder schlecht für den Verkauf von Blumen & Pflanzen?
Die Medien haben ein neues Lieblingsthema gefunden. Der Corona-Virus grassiert zumindest in Zeitungen, den sozialen Medien und aktuell auch in den Supermärkten. Ich weiß noch, das auf dem Weg zur IPM ein Kunde im Auto gesagt hat, das „Ding“ kommt auch zu uns. Er hat Recht gehabt, auch wenn es noch 4-5 Wochen „gut gegangen“ ist.
Aber jetzt sehen wir die Auswirkungen: Fachmessen und auch Ordermessen bekannter Handelsketten wurden abgesagt. Und seit ca. zwei Wochen haben wir häufige Gespräche über die Auswirkungen mit Kunden und Partnern.
Wie ist unsere Einschätzung?
Es gibt sicher zwei Ebenen:
- Die kurzfristige Hysterie in der Gesellschaft. Wer sich an BSE / SARS / EHEC / Grippen erinnert, sieht jetzt einen ähnlichen Verlauf.
- Hier sind eher Risiken
- Langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft / Mega Trends, die ein Umdenken einläuten
- Eine riesige Chance für den grünen Markt
Zum ersten Punkt: Für die grüne Branche durchaus „nicht ohne“
- Wenn Italien zb. „dicht gemacht“ wird, wird es kaum Kräuter / Margeritenbüsche und auch viele Saison-Schnittblumen schlicht nicht geben in der Saison 2020. Das kann zu starken Preiserhöhungen bei ähnlichen Produkten bzw. auch leeren Flächen sorgen. Das Angebotswesen der großen Anbieter ist nur begrenzt flexibel und Alternativprodukte auch nicht unbegrenzt vorhanden. Es gewinnen die flexiblen Anbieter mit guter Lieferantenstruktur und einer guten Zusammenarbeit. (Oder zumindest verlieren diese am wenigsten)
- Die Absage von Fachmessen hat sicher keine sehr starken unmittelbaren Auswirkungen. Mittelfristig sind aber z.B. neue Kollektionen, Designs, Trends etc. vor allem aus Fernost gefährdet. Wer nicht dort gewesen ist, wird auch nichts neues gekauft haben. Ohne neue Trends fehlen dann die Kaufreize erst für den Fachhandel, dann auch dem Verbraucher.
- Bei Ordermessen ist es deutlich anders: Der Handel baut ja auf die Messen, Sie sind unverzichtbar in der Kommunikation der Filialisten und zur Darstellung neuer Sortimente. Hier wird „Lust“ auf die Saison gemacht, Sonderartikel und Neues gekauft, arrangiert und vorgestellt.
Strategien gegen die genannten Auswirkungen:
- Verfügbarkeit Artikel:
- Alternativ Produkte identifizieren und frühzeitig verproben. Offene Kommunikation über alle Ebenen. Alternative Werbepläne entwickeln.
- Fachmessen:
- Konzentrierte Arbeit an neuen Produkten, auch ohne Messen! Es gibt Videocalls / Muster / Fotos und vieles mehr. Wer direkte und gute Lieferquellen hat, kann sein Know-how jetzt bestens ausspielen. Wer nicht, muss es schleunigst aufbauen! Die Zeiten von „genialen Einzelgängern“ im Einkauf neigen sich sowieso dem Ende entgegen. Mit Strukturen und gutem Zahlenmaterial können Sortimente durchaus auch mal „am Schreibtisch“ gemacht werden. -Nicht perfekt, aber besser wie der Wettbewerb, der nur zuschaut und wartet!
- Ordermessen:
- Alle Möglichkeiten nutzen, um neue Sortimente an den Kunden zu bringen. Ob mit Videos / Mustern / Besuchen vor Ort / Flyern / etc…
- Alle noch vor der Saison ins Boot holen. -Die 10-20% Sahne Stücke fehlen sonst in Verkauf und Produktion! Das ist fatal und kaum aufzuholen, schon gar nicht in der jetzt anlaufenden Saison
Zum zweiten Punkt: Langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft / Mega Trends, die ein Umdenken einläuten
- Eine riesige Chance für den grünen Markt
Jetzt also zu den mittelfristigen Chancen: Es ist seit Jahrzehnten so, das unsere Branche vor allem in wirtschaftlich schwierigeren Phasen gute Zuwächse schafft. Wirtschaftlich werden wir sicher eine Delle bekommen, die Börsen haben es längst erkannt. Das ist das erste Plus.
Das weit stärkere wird sein:
Der Virus bringt die Leute dazu, wieder mehr Zeit in Haus / Wohnung & Garten zu verbringen. PERFEKT für Wachstum in der Branche! Wer weniger reist, auf Festivals und Städtetouren ist, ist zwangsweise mehr zuhause. Gerade in unruhigen Zeiten kommt dem eigenen Heim eine Schlüsselrolle zu.
Perfekt für Pflanzen, Blumen, Naschgemüse und allem was dazu gehört! Aber nur für die, die diesen Trend gut und glaubhaft verkörpern. Und auch die Generation „Jung & Ahnungslos“ begeistern und beraten können.
Unser Fazit:
Ja es kommen einige eventuell schwierige Wochen. Aber danach geht es aufwärts! Richtig zulegen werden die, die Potenziale und Lösungen suchen. Das gilt für die Produktion, aber insbesondere auch für den Handel!
Du musst bereit sein die Dinge zu tun, die andere niemals tun werden, um die Dinge zu haben, die andere niemals haben werden. (Les Brown)
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